Montag, 28. Mai 2012

Hinterer Brochkogel (Pitztal)

Dieses Wochenende war ich mit Uli für zwei Tage im Pitztal um auf den Hinteren Brochkogel zu steigen.
Die ca 1000 Höhenmeter Zustieg am Samstag mussten wir mit relativ schweren Rucksäcken hinter uns brigen, da wir Biwakieren wollten (aber da wir Weicheier sind, das ganze mit Ulis neuem Biwizelt vom Aldi.. Entschuldigung: Hofer).
nachdem das Biwak nachmittags am Rand des Taschachferner aufgestellt war (mit gutem Blick auf die Taschachwand) wurde noch ein bisschen in der Sonne gechillt und gegessen, dann gings reltaiv schnell in die Schlafsäcke, da wir am nächsten Tag um halb 4 raus mussten.
Am nächsten Tag um halb 4 weckt uns also der unangenehme Wecker meiner Uhr und da wir Sicherheitsfanatiker sind auch noch Ulis Handy (seine Uhr hatte schon den Geist aufgegeben). Wir schmelzen Schnee und essen und bis wir aufbrechen ist es schon halb 5 (eigentlich wollten wir um 4e losgehen). Das ist aber nicht so schlimm, denn die Dämmerung ist  schon da, was uns ganz recht ist, da die Batterien von Ulis Stirnlampe so gut wie leer sind und meine zwecks Kälte kurzzeitig den Geist aufgegeben hat.
Wir haben zwar jeder nur einen dreiviertel Liter Wasser dabei, aber dafür einen Gaskocher. Gestern waren unsere Rucksäcke zwar ziemlich schwer, heute dafür extrem leicht.
In der Früh sind die Bedingungen auf dem Gletscher super: es liegt noch gut Schnee und dieser ist gefroren, also stapfen wir munter drauf los und sind nach guten zwei Stunden unter dem Nordwändle vom Brochkogel.
Dort wird kurz Pause gemacht, gegessen und Schnee geschmolzen, dann gehts durch die Wand selber. relativ schnell überwinden wir die ersten Höhenmeter bis zum Blankeis, dort baut Uli den ersten Stand und überlässt mir den Vorstieg über die Eisnase. Zwar pumpt mich das Steileis leicht her (dank meiner noch nicht so ausgefeilten Klettertechnik), das richtige Problem krieg ich aber, als ich meine rechte Hand leicht taub wird. Schnell Eisschraube reindrehen, reinhocken, Hände aufwärmen und dann gehts weiter. Uli übernimmt dann die Ausstiegslänge und sichert mich zum Gipfel hoch mit Steckpickelsicherung.
Lange bleiben wir nicht auf dem Gipfel, denn dort ist es ziemlich kalt. Wir haben zwei Möglichkeiten für den Abstieg: die eine wäre über einen schneebedeckten Felsgrat, der uns aber nicht gerade anspricht. Also entscheiden wir uns für Möglichkeit zwei: kurz über einen Firngrat absteigen und dann in eine Firnwand an der Ostseite des Berges queren und diese absteigen. Ich geh als erster und während Uli nachkommt, schmelze ich am Wandfuß Schnee. Hier unten in der Sonne und ohne Wind ist es schon viel gemütlicher als am Gipfel. Wir holen die obligatorische Gipfeljausn nach und machen uns dann um ca 10 Uhr an den Abstieg. Jetzt heißt es Aufpassen: da die Sonne auf dem Taschachferner scheint, werden die Schneebrücken immer instabiler. Da wir aber recht früh dran sind, ist es unproblematischer als erwartet, es lässt sogar noch gut auf dem Schnee laufen, ohne zu weit einzusinken (außer im unteren Teil des Gletschers, da sah das ganze dann nochmal anders aus).
Zurück am Biwak wird dann erstmal Pause gemacht, Reste zamgegessen und Zeug zusammengepackt. Rucksäcke schultern und zurück zum Auto.

Die letzten Vorbereitungen auf dem Parkplatz  im Pitztal

Einfach nur Uli

Zustieg

Zeitvertreib am Samstag Nachmittag: die teuersten Keulen, mit denen ich je jongliert habe


Unser Biwi



Beim Zustieg zur Wand über den Taschachferner am Morgen

"Wo ist das Feuerzeug?" kurze Pause unter dem Nordwändle des Brochkogels


Nachdem wir den Firnteil der Wand am kurzen Seil gegangen sind, Baut Uli den ersten Stand kurz unter der Eisnase

Ich nehme das Seil am Gipfel des Hinteren Brochkogels auf, denn für den Abstieg benötigen wir es nicht

Wir schauen uns am Gipfel um, welcher Abstieg uns mehr zusagt: dieser Grat ist es nicht

Uli beim Abstieg über die Ostseite des Brochkogels

Am Wandfuß wird noch einmal Schnee geschmolzen

Die Westseite Wildspitze

Abstieg über den Taschachferner


Kurz vor dem Biwi

Zurück am Zelt ...

... wird nochmal gevespert ...

... und dann zusammengepackt

zurück nach Innsbruck

Sonntag, 20. Mai 2012

Zillertal

Die letzten Tage haben mich ansatzweise in meine Zeit in den Staaten zurückversetzt:
Klettern im Granit, Schlafen unter freiem Himmel - auf dem Crashpad, na ja und die ganzen anderen Sachen, die dazugehören, nur das Essen, das war diesmal dank Lisi ausgezeichnet.

Eine gute Freundin von mir, Franzi, hat dieses Wochenende einen Trip ins Zillertal organisiert, anlässlich ihres 18. Geburtstages. Dabei waren ne Menge coole Leute (und mit ner Menge meine ich 8-10), gutes essen und viel Spaß.
Am Freitag hab ich Denni abgeholt, dann gings Einkaufen und ab ins Zillertal. Am Freitag waren wir in den "Ewigen Jagdgründen" beim klettern (übrigens das Klettergebiet, in dem die Route Love 2.1 (8c+) ist, die man Markus Bendler in seinem Filmportrait "Reality Check" klettern sieht).

Am Samstag hab ich dann mit Tobi eine Mehrseillängentour im unteren 8ten Grad gemacht. Wir waren auf gutem Weg zur Rotpunktbegehung (Tobi ist die Schlüssellänge vorgestiegen, ich durfte später dafür einen offenen Kamin vorsteigen), bis ich gestürzt bin und dann zu allem Überfluss nicht weitergekommen bin. Im Endeffekt haben wir dann über die Route abgeseilt, was zwar auch ein bisschen tricky war, aber wir sind wieder unten angekommen.
Abends haben wir (Tobi, Denni und ich) das Champions League Finale in einem Gasthof angeschaut, zusammen mit Stefan Glowacz und Familie und auch Gerhard Hörhager war dabei.
Sonntags waren wir dann noch Bouldern und Sportklettern, dann giengs schon wieder Richtung heimat.

Alles in allem ein chilliger Trip, überlastet habe ich mich nicht, aber es gieng schon einiges..


Franzi onsightet Maracuja (7a) am Wig und Wam - Block in den Ewigen Jangdgründen

Denni und Tobi beim Bouldern

Schokobanane reicht uns nicht: unser Schokobananen-Mutterschiff mit Raffaelo in der Mitte.
Danke für die guten Mahlzeiten, Lisi ;)

Tobi steigt die Schlüssellänge vor (leider weiß ich nicht mehr, wie die Route heisst, ist auf jeden Fall mit 8- bewertet)

Nach der Schlüssellänge folgt ein offener Kamin. Naja, so Kletterei sind wir nicht so gewohnt, deswegen ist es uns nicht zu leicht gefallen.
Das obligatorische Standplatzphoto, nach der Länge mit dem Kamin. Tobi und ich volle psyched.


Mei, sche is es ja scho, bei uns dahoam:
Denni und ich chillen am Sonntag nach dem Bouldern.
Danach gehts noch zum Klettergebiet Bergstation.




Freitag, 4. Mai 2012

Tiefenbach

Chilliger Tag nix anstrengendes geklettert, eher mit Denni und Pauli gechillt. Aber der Radler danach schmeckt trotzdem gut.
Dahoam is es doch am schönsten!

Dienstag, 1. Mai 2012

Sportklettern in Arco

So: Kletterzeugs aufgeräumt, Schlafsack zum Lüften aufgehängt. Wieder daheim aus Arco. Leider früher als geplant, denn eigentlich hatten Harry, Uli und ich vor, morgen früh nochmal gescheit anzureißen, bevor wir dann zurück nach Innsbruck fahren wollten. Allerdings hat es uns heute in Arco so dermaßen eingeregnet, dass bei uns allem Zweifel aufkamen, dass wir morgen überhaupt ein trockenes Stück Fels finden.
Aber mal von vorne:
Samstag früh haben wir uns zu dritt in den Polo gequetscht und und runter nach Arco gedüst. Samstag und Sonntag haben wir ganz gemütlich angehen lassen (Kaffee trinken beim Conti und die unvermeidliche Shoppingtour durch Arcos unzählige Kletterläden. Nachmittags sind wir dann Klettern gegangen und haben ordentlich angerissen. So motiviert war ich beim Sportklettern schon lange nicht mehr, was wohl hauptsächlich an dem Trio lag, das sich einfach eine mords Gaudi gemacht hat. Allerdings waren wir ja auch beim "cutting-edge sortclimbing".
Heute sind wir ausnahmsweise (und zum Glück) schon früh klettern gegangen, obwohl wir alle dank der beiden vorigen Klettertage ziemlich fertig waren.
Mal noch ein paar Bilder:


Beim Tivoli warten wir auf Harry. Diese Zeit nutze ich, um auf der einen Tag vorher erworbenen Blues-Harp zu üben

Erster Tag kraxln in Massone, im Pueblo-Sektor. Dieser Sektor ist eher etwas für Hardmover ( der ein oder andere kennt vielleicht die Route Underground. Die ist in diesem Sektor. Wir hauen uns in einer der leichtesten Routen in diesem Sektor rein und klettern a muerte. Allerdings sendet keiner von uns.
Uli sichert Harry in troppo leicht (7b+)

Power-Harry in einem Versuch in troppo leicht

Sichern "am Abgrund".
Ich sichere Uli in troppo leicht

Ich checke troppo leicht aus

Scenic climb in Belvedere: nachdem ich cave cannam (7a+) aus dem letzten Loch pfeifend durchgestiegen bin,  schaue ich mir hier schon ziemlich fertig pea brain (7a) an.

Uli am Limit in pea brain:
alle drei schon ziemlich fertig, klettern wir a muerte, und zwar in jedem go. Der Kletterer schreit, die beiden unten feuern mitfiebernd an. So lief das den ganzen Tag und so machts auch am meisten Spaß

Uli an einem Schüttler in pea brain. Ab hier ist die Route dann eigentlich gelaufen.



Auch wenn sehr kurz und ohne viel zu verbuchende Erfolge, war es ein sehr cooler Trip, auf dem wir drei einfach nur Spaß hatten und ordentlich angerissen haben (Training wars allemal!).
Auch wenn wir heute sehr wenig klettern waren, haben wir noch zwei coole Gebiete entdeckt, von denen eins gerade noch eingebohrt und geputzt wird, aber schöne Sinter-routen verspricht.
Danke Harry und Uli für die witzigen Tage. Bald ists wieder mal Zeit für CUTTING-EDGE SPORTS CLIMBING