Die ca 1000 Höhenmeter Zustieg am Samstag mussten wir mit relativ schweren Rucksäcken hinter uns brigen, da wir Biwakieren wollten (aber da wir Weicheier sind, das ganze mit Ulis neuem Biwizelt vom Aldi.. Entschuldigung: Hofer).
nachdem das Biwak nachmittags am Rand des Taschachferner aufgestellt war (mit gutem Blick auf die Taschachwand) wurde noch ein bisschen in der Sonne gechillt und gegessen, dann gings reltaiv schnell in die Schlafsäcke, da wir am nächsten Tag um halb 4 raus mussten.
Am nächsten Tag um halb 4 weckt uns also der unangenehme Wecker meiner Uhr und da wir Sicherheitsfanatiker sind auch noch Ulis Handy (seine Uhr hatte schon den Geist aufgegeben). Wir schmelzen Schnee und essen und bis wir aufbrechen ist es schon halb 5 (eigentlich wollten wir um 4e losgehen). Das ist aber nicht so schlimm, denn die Dämmerung ist schon da, was uns ganz recht ist, da die Batterien von Ulis Stirnlampe so gut wie leer sind und meine zwecks Kälte kurzzeitig den Geist aufgegeben hat.
Wir haben zwar jeder nur einen dreiviertel Liter Wasser dabei, aber dafür einen Gaskocher. Gestern waren unsere Rucksäcke zwar ziemlich schwer, heute dafür extrem leicht.
In der Früh sind die Bedingungen auf dem Gletscher super: es liegt noch gut Schnee und dieser ist gefroren, also stapfen wir munter drauf los und sind nach guten zwei Stunden unter dem Nordwändle vom Brochkogel.
Dort wird kurz Pause gemacht, gegessen und Schnee geschmolzen, dann gehts durch die Wand selber. relativ schnell überwinden wir die ersten Höhenmeter bis zum Blankeis, dort baut Uli den ersten Stand und überlässt mir den Vorstieg über die Eisnase. Zwar pumpt mich das Steileis leicht her (dank meiner noch nicht so ausgefeilten Klettertechnik), das richtige Problem krieg ich aber, als ich meine rechte Hand leicht taub wird. Schnell Eisschraube reindrehen, reinhocken, Hände aufwärmen und dann gehts weiter. Uli übernimmt dann die Ausstiegslänge und sichert mich zum Gipfel hoch mit Steckpickelsicherung.
Lange bleiben wir nicht auf dem Gipfel, denn dort ist es ziemlich kalt. Wir haben zwei Möglichkeiten für den Abstieg: die eine wäre über einen schneebedeckten Felsgrat, der uns aber nicht gerade anspricht. Also entscheiden wir uns für Möglichkeit zwei: kurz über einen Firngrat absteigen und dann in eine Firnwand an der Ostseite des Berges queren und diese absteigen. Ich geh als erster und während Uli nachkommt, schmelze ich am Wandfuß Schnee. Hier unten in der Sonne und ohne Wind ist es schon viel gemütlicher als am Gipfel. Wir holen die obligatorische Gipfeljausn nach und machen uns dann um ca 10 Uhr an den Abstieg. Jetzt heißt es Aufpassen: da die Sonne auf dem Taschachferner scheint, werden die Schneebrücken immer instabiler. Da wir aber recht früh dran sind, ist es unproblematischer als erwartet, es lässt sogar noch gut auf dem Schnee laufen, ohne zu weit einzusinken (außer im unteren Teil des Gletschers, da sah das ganze dann nochmal anders aus).
Zurück am Biwak wird dann erstmal Pause gemacht, Reste zamgegessen und Zeug zusammengepackt. Rucksäcke schultern und zurück zum Auto.
Die letzten Vorbereitungen auf dem Parkplatz im Pitztal
Einfach nur Uli
Zustieg
Zeitvertreib am Samstag Nachmittag: die teuersten Keulen, mit denen ich je jongliert habe
Unser Biwi
Beim Zustieg zur Wand über den Taschachferner am Morgen
"Wo ist das Feuerzeug?" kurze Pause unter dem Nordwändle des Brochkogels
Nachdem wir den Firnteil der Wand am kurzen Seil gegangen sind, Baut Uli den ersten Stand kurz unter der Eisnase
Ich nehme das Seil am Gipfel des Hinteren Brochkogels auf, denn für den Abstieg benötigen wir es nicht
Wir schauen uns am Gipfel um, welcher Abstieg uns mehr zusagt: dieser Grat ist es nicht
Uli beim Abstieg über die Ostseite des Brochkogels
Am Wandfuß wird noch einmal Schnee geschmolzen
Die Westseite Wildspitze
Abstieg über den Taschachferner
Kurz vor dem Biwi
Zurück am Zelt ...
... wird nochmal gevespert ...
... und dann zusammengepackt
zurück nach Innsbruck