Donnerstag, 28. Juli 2016

Sleepless in Huaraz

So Freunde. Nach langer Pause werde ich nun doch mal wieder ein bisschen aus meinem Leben berichten.
Vor einigen Tagen (ich würde euch ja gerne sagen, wie viele, aber Zeit verliert sich hier sehr schnell) bin ich mit meinem guten Freund und liebsten Bergpartner von daheim Richtung Peru aufgebrochen. Nach 37 Stunden Auto, Flugzeug und Bus kamen wir endlich an unserem ersten Ziel an: Huaraz. Aber natürlich, wie nicht anders zu erwarten, kommen wir genau zur Zeit des peruanischen Nationalfeiertags an. Da ist dann nichts mit rein ins Hostel, Zimmer gaffen und schlafen gehen. Die Suche nach einer Unterkunft zog sich also noch eine weitere Stunde hin. Das ganze dürfte jetzt zwei Tage her sein. Inzwischen haben wir alles geregelt und ich liege in der Hängematte im Monkeywasi, einem sehr chilligen und laid back Kletterhostel. Morgen früh starten wir unseren ersten Trip: um uns weiterhin zu akklimatisieren, werden wir nach Hatun Machay, einem Sportklettergebiet, welches auf ca. 4300 m ü M. liegt, gehen und dort einige Tage verbringen.
Ach ja, das hatte ich noch gar nicht erwähnt: ich bin mit Denni zum Bergsteigen und Klettern hier. Eine Sache, die wir schon lange vorhatten und endlich klappt hatten wir beide genug Zeit dafür.
Nun ja, viel mehr kann ich momentan auch noch gar nicht erzählen, außer meine ersten Erfahrungen mit einem Aufenthalt in größerer Höhe. Huaraz lieg auf da 3100 m ü. M. Außer ein paar Tage auf dem Col du Midi bei Chamonix hab ich noch nicht das Vergnügen gehabt, in solcher Höhe zu schlafen. Hinzu kommt, dass wir keine Möglichkeit hatten, uns in gemäßigteren Höhen zu akklimatisieren, weswegen wir das ganze auch gemütlich angehen, um unseren Körpern die nötige Zeit zu geben.
Jetlag- oder höhenbedingt schlafe ich momentan wenig und bin den ganzen Tag müde. Zudem kommt der ständige Durst: ich habe seit ich hier bin kein einziges Mal das Gefühl gehabt, genug getrunken zu haben und glaubt mir: ich trinke viel mehr als normalerweise. Tagsüber ist es angenehm warm, doch nachts wird es sehr frisch, da kann man schonmal die Daunenjacke auspacken. An sich aber ein Klima nach meinem Geschmack.
Sonst so... Ach ja: Peru...
Davon abgesehen, dass meine Spanischkentnisse nur sehr rudimentär vorhanden sind, was natürlich schade ist (aber ich versuche, die Gelegenheitzu nutzen und das ganze aufzufrischen), sind die Leute hier sehr freundlich und geben sich Mühe, dass die Kommunikation trotzdem klappt. Huaraz selbst ist ein sehr nettes, geschäftiges Städtchen, ein bisschen kleiner als meine Heimatstadt mit einem Panorama, das seines gleichen sucht: die vergletscherten mächtigen Berge der Codillera Blanca wachen über die karge Landschaft. Man sieht sie, wenn man aufwacht, wenn man duscht, wenn man isst, oder einfach durch die Stadt schlendert. Sie vermitteln einem zweierlei: zum einem Ehrfurcht, zum anderen die Lust, sie zu besteigen. Das muss allerdings noch ein paar Tage warten.
So, das wars jetzt für's erste. Denni und ich werden jetzt noch einmal unsere Trägheit überwinden, in die Stadt gehen und die letzten Besorgungen für die nächsten Tage tätigen.
Bilder gibt es leider noch keine, aber das folgt dann hoffentlich in ein paar Tagen.