Jetzt war es endlich soweit: Andi und ich sind am Montag in knapp unter drei Stunden aufgestiegen, um zwei Nächte lang zu bleiben. Der eigentlich Plan, schon Freitag hochzugehen wurde uns von lieben Petrus versaut.
Auf jeden Fall haben wir es eher gemütlich angehen lassen. Das war aber nicht so schlimm, da es schon viel hat, einfach auf der Hütte mit einem super Panorama zu chillen. Die Stimmung auf der Hütte, war auch ganz anders, als ich es bisher kenne, denn wer "nur" klettern geht, muss sich nicht so den Stress machen, wie die Bergsteiger. Abends ist man gemütlich bei einem Bier zamgehockt und hat über Touren, Kletterethik und Gott und die Welt geredet. Morgens wird man vom Wirt mit Musik und dem Wetterbericht für den anbrechenden Tag geweckt. Und die Alpinkletterer... sind einfach lässige Hund'.
Wie gesagt, gemütlich: Wir haben Montag nur eine kurze Tour am Westwandsockel des Oberreintalturms geklettert und Dienstag eine etwas längere, anspruchsvollere Tour.
Für Mittwoch wäre der Plan gewesen in der früh am Westwandsockel noch was kurzes zu klettern und dann abzusteigen, da ich am Abend noch nach Innsbruck muss.
Allerdings hat es in der Nacht auf Mittwoch geregnet und als wir uns in der Früh die Wand anschauen, schaut die Schlüsselstelle der Tour komplett nass aus.
Die Touren:
-Montag: Rentnerrennbahn (6+), 5SL am Westwandsockel des Oberreintalturms. Chillige Tour, nicht zu anspruchsvoll, relativ gut abgesichert.
-Dienstag: Oy's Chicago (7+/8-), 9SL in der Nordwand des unteren Schüsselkarturms, sehr steil, Schlüsselstelle gut abgesichert, in den 7er-Längen (5 an der Zahl) steht man allerdings schonmal weiter über den Haken. Leider war es uns nicht vergönnt die Tour frei zu klettern, da die Schlüsselstelle nass war und wir nullen mussten. Ich muss leider noch gestehen, dass ich nach der ersten Länge (7) gleich gemerkt habe, dass ich nicht fit genug für die Tour bin und mich von Andi hab hochziehen lassen, der die ganze Tour dann vorgestiegen ist.
Nichts desto trotz war es eine schöne Tour und ein erfolgreicher Trip. Das Oberreintal ist ein wunderbares und kurioses Fleckchen Erde und jeder ambitionierte Alpenkletterer sollte es nicht missen.
Wer noch mehr über das Oberrheintal lesen möchte, kann sich ja mal folgenden Bericht von Bergzeit-Autor Axel Grusser durchlesen:
http://www.bergzeit.de/magazin/oberreintal-ein-kletter-tipp-fur-heise-tage
Noch ein paar Eindrücke:
Auf dem Weg ins Oberreintal zeigen sich uns dessen Gipfel in voller Pracht.
Andi in Rentnerrennbahn. Zwar wars teilweise nass, aber der Fels so rau, dass man trotzdem gut klettern konnte.
Die Franz-Fischer-Hütte von oben.
Andi ganz klein in einer der ersten Länge von Oy's Chicago.
Nicht leichte Verschneidung (ein hohler Block hätte das ganze leichter gemacht, aber dem haben wir nicht so ganz getraut). Danach der Quergang unter dem Loch rechts im Bild. Rechts am Loch der Stand vor der Schlüssellänge.
Andi checkt zusammen mit Thorsten dem Abstieg aus, der uns anfangs nicht ganz ersichtlich war. Thorsten hat mit David zusammen die Schober (6+) gemacht. Diese Route ist einer der absoluten Klassiker im Oberreintal. Die erste Länge sah zumindest mal hammer aus: eine 5er Rissverschneidung.
Sah anfangs zwar nicht so gut aus, aber in Endeffekt gieng der Abstieg besser als gedacht, dank Abseilstelle an einem Köpfle.
Thorsten wartet unten in der Scharte zwischen unterem und oberem Schüsselkarturm auf den Rest von uns.
Ganz schön weit hochgekommen die Jungs: was die wohl im Geröllfeld suchen, oder halten die sich für Gamsen?
Der untere Schüsselkarturm. Die von uns gekletterte Route fängt links unterhalb der zwei großen Löcher an, quert unter diesen und geht da relativ gerade weiter.
Blick auf die Hütte.
Das Tor zum Oberreintal, beim rausgehen fotografiert.
Abstieg durch die Partnachklamm.
Nice :-)
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